• Zwei Jungen liegen mit einer Tuba auf Handtüchern auf einer Wiese.
    Renate Weingärtner

    Tuba:

    Das tiefste und größte Blasinstrument

 

Tuba lernen

Die Tuba ist das tiefste aller Blechblasinstrumente und gehört zur Gruppe der Bügelhörner. Es gibt sie in verschiedenen Stimmungen (F, B, C, Es), die in unterschiedlichen Stilrichtungen vertreten sind. Im Musikverein wird die Tuba häufig als Begleitinstrument eingesetzt und bildet das Fundament des Blasorchesters. Sie eignet sich aber auch sehr gut als Soloinstrument und ist immer häufiger in kreativen Besetzungen zu finden, denen sie den gewissen „Pepp“ verleiht. Hier erfährst du, wie und wo du die Tuba spielen lernen kannst.

Detailaufnahme einer Tuba
NBMB / NBBJ

Was ist die Geschichte der Tuba? 

Das Wort „Tuba“ war im Römischen Reich die Bezeichnung für ein Blasinstrument aus Messing oder Bronze. Dieses Instrument bestand aus einer geraden, lang gestreckten Röhre mit schmalem Schallbecher – also eigentlich eine Fanfare. Lange Zeit war die Bassposaune das tiefste Blasinstrument, bis sie im 19. Jahrhundert vom Cimbasso, einem posaunenähnlichen Instrument mit Ventilen, abgelöst wurde.

Die ersten Tuben, wie wir sie heute kennen, wurden um 1835 kurz nach der Erfindung der Ventiltechnik entwickelt. In diesem Jahr wurde auch die Basstuba in F mit fünf Ventilen patentiert, wenig später dann die Kontrabasstuba in B. Die Tuba verdrängte aufgrund der präzisen Intonation schnell ihre Vorgänger. Bis 1925 wurde die Bassstimme auch im Jazz mit der Tuba besetzt, danach wurde sie vom Kontrabass abgelöst. Erst nach dem Zweiten Weltkrieg feierte sie ihr Comeback im Genre des Dixieland.

Die Tuba und ihre Verwandten 

Die Tuba ist eng verwandt mit dem Euphonium, das als Einstiegsinstrument genutzt werden kann, wenn die Tuba noch zu schwer zum Erlernen ist. Auch mit dem Tenorhorn und Bariton hat sie viele Gemeinsamkeiten. Die Tuba klingt allerdings eine Oktave tiefer als diese Musikinstrumente. Auch das Fagott, das Baritonsaxophon oder die Bassklarinette haben Gemeinsamkeiten mit der Tuba: Sie spielen häufig eine ähnliche Stimme und können dabei gut „aufeinander hören“.  

Aus welchen Teilen besteht eine Tuba? 

Es existieren verschiedene Bauformen, die sich in Größe und Stimmung unterscheiden. In Deutschland sind vor allem die B- und F-Tonlage gebräuchlich. Die B-Tuba ist sehr groß und klingt sehr tief. Sie wird auch Kontrabasstuba genannt. Alle Formen sind aber gleich aufgebaut. Sie bestehen aus einem Mundstück, Ventilen und einem Schallstück

Mundstück

Durch das Bechermundstück wird Luft in dein Instrument geblasen. Dieses ist für den vollen Klang zuständig, benötigt aber auch eine kontrollierte Atemtechnik, um saubere Töne zu erzeugen. Wenn du Tuba spielen lernen möchtest, solltest du hier viel Zeit investieren.

Ventile

Ohne Ventile sind nur Naturtöne spielbar. Durch das Drücken der Ventile verlängert sich die Luftsäule und der Ton wird tiefer. Insgesamt gibt es drei bis sieben Ventile. Das Rohr ist zwischen 3,5 Metern (F-Tuba) und 5,5 Metern lang (B-Tuba). 

Zwei unterschiedlich große Tuben liegen auf einem schwarzen Untergrund.
NBMB / NBBJ
Hier siehst du gut den Unterschied zwischen einer B- (links) und einer F-Tuba (rechts). Die B-Tuba ist nicht nur größer, sondern hat auch mehr Windungen der Rohre.
Mundstück einer Tuba
NBMB / NBBJ

Man unterscheidet zwischen zwei Ventiltypen: Drehventile und Périnet-Ventile. Der Unterschied liegt in der Konstruktionsweise. Das Périnet-Ventil besitzt einen zylindrischen Ventilkörper, der durch den Fingerdruck gegen eine Feder bedient wird. Das Drehventil besteht aus einem Ventilkörper mit zwei Kanälen, der bei Betätigung um 90 Grad rotiert.

Schallstück

Das Schallstück ist das größte Bauteil und der eigentliche Klangkörper deines Musikinstruments. Bei der klassischen Tuba ist er nach oben gerichtet. Es existieren aber auch Modelle, bei denen der Schallbecher nach vorne oder zur Seite gerichtet ist: Dazu gehören z.B. das Sousaphon und das Helikon. Diese Instrumente legst du dir beim Spielen um den Oberkörper. 

Stimmzug und Daumenring 

Der Stimmzug wird zum Stimmen genutzt und verändert die Gesamtlänge des Instruments. Der Daumenring hilft dir beim sicheren Halten. 

Wasserklappe

Beim Spielen ist es ganz normal, dass sich Kondenswasser bildet und kleine Spucketröpfchen in den Instrumentenkörper gelangen. Durch die Wasserklappe können alle Teile von Feuchtigkeit befreit werden. Weiter unten findest du Pflegetipps zum Download.

Wie erzeuge ich einen Ton auf der Tuba? 

Der Ton wird dadurch erzeugt, dass du die Luftsäule im Instrument in Schwingung versetzt. Mit angespannten Lippen, die nur eine schmale Öffnung bilden, bläst du in das Instrument hinein. Durch die Zunge wird der Anfang des Tones vorgegeben. Aufgrund des großen Mundstücks fällt es vielen Menschen leichter, einen Ton zu erzeugen als beispielsweise auf dem Horn. 

Durch Drücken der Ventile wird die Länge der Luftsäule verändert und verschiedene Töne erzeugt. Weiter unten findest du eine Grifftabelle und Notenmaterial für die Tuba als PDF-Datei zum Download.

Wie kann ich Tuba spielen lernen? 

Das Erlernen der Tuba kann für Anfänger:innen eine Herausforderung sein. Gerade am Anfang ist es wichtig, dass deine Atmung und Grifftechnik von einer erfahrenen Lehrkraft überprüft werden. Ein Musikverein ist dafür der richtige Ort. 

Im Unterrichts-Finder von Blasmusik4u kannst du über 2000 bayerische Musikvereine durchsuchen. Dazu gibst du einfach deine Postleitzahl und das Instrument an, das du lernen möchtest. 

Mit dem Unterrichts-Finder findest du Musikvereine, die Tuba-Unterricht in der Nähe deines Wohnortes anbieten. Die meisten Blasmusikvereine organisieren spezielle Kurse für Anfänger:innen. Hier kannst du Tuba lernen und darfst von Anfang an in Bläserklassen spielen. Das ist etwas ganz Besonderes! Wenn du genug Erfahrung gesammelt hast, kannst du einem Ensemble oder Orchester beitreten und für spannende Auftritte proben.

Nahaufnahme der Ventile einer Tuba
NBMB / NBBJ
Drehventile einer B-Tuba

Ab wann kann ich Tuba spielen lernen? 

Das Einstiegsalter liegt bei ca. 9 bis 11 Jahren. Wegen des hohen Eigengewichts (bis zu 10 Kilogramm) sollten Kinder für das Erlernen der Tuba schon eine gewisse Körpergröße mitbringen. Es gibt mittlerweile auch gute und leichte Kindermodelle, aber auch diese haben eine gewisse Größe. Als Einstiegsalternative kann auf dem Euphonium begonnen und dann zur Tuba gewechselt werden. 

Natürlich können auch Erwachsene noch mit dem Tuba Lernen beginnen. Sie spielen in speziellen Erwachsenenbläserklassen. Hier können erwachsene Anfänger:innen von Beginn an miteinander musizieren. 

Auch fortgeschrittene Spieler:innen finden über den Unterrichts-Finder ein passendes Ensemble, um für gemeinsame Auftritte und Konzerte zu proben. Die Vereine freuen sich immer über neue Mitglieder und heißen dich herzlich willkommen. Für das Erlernen der Tuba gibt es keine Altersgrenze!

Wieviel kostet eine (gebrauchte) Tuba? 

Die Kosten für eine Tuba variieren je nach Stimmung sehr stark. Gute Einstiegsinstrumente bekommt man ab ca. 2500 Euro. Am besten lässt du dich im Fachhandel oder in einer Musikwerkstatt zu den Kosten beraten. 

Eine andere Möglichkeit sind gebrauchte Tuben. Diese sind oft um ein Vielfaches günstiger. Das ist vor allem dann hilfreich, wenn ein:e Musikschüler:in das Interesse am Unterricht verliert oder später ein anderes Modell bevorzugt. In einem Musikverein kannst du außerdem die Mitglieder nach Leihinstrumenten fragen. Also, worauf wartest du? Es ist immer der richtige Zeitpunkt, um Tuba spielen zu lernen! 

Eine Tuba steht in einem Ständer vor einer weißen Wand.
NBMB / NBBJ

Die Tuba

Ein Musikinstrument ist doch nicht 5 Meter lang… Oder etwa doch? Finde es gemeinsam mit Greta heraus.

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