• Ein Junge spielt Euphonium, drei Kindern schauen dabei in den Trichter des Euphoniums und lächeln.
    Renate Weingärtner

    Tenorhorn, Bariton & Euphonium:

    Das Cello der Blasmusik

 

Tenorhorn, Bariton oder Euphonium lernen

Das Tenorhorn, das Bariton und das Euphonium gehören zur Familie der Blechblasinstrumente. Sie sind sehr beliebt im Musikverein und werden vielseitig eingesetzt. In der traditionellen Blasmusik sind das Tenorhorn und Bariton oft für die Melodiestimme verantwortlich. Im symphonischen Blasorchester sticht das Euphonium durch seinen schönen weichen Klang hervor – es wird auch „Cello der Blasmusik“ genannt. Erfahre hier, wie du das Tenorhorn, Bariton und Euphonium lernen kannst!

Was ist die Geschichte von Tenorhorn, Bariton und Euphonium? 

Das Tenorhorn wurde um 1820 nach der Erfindung der Ventiltechnik aus dem damaligen „Tenortrompetenbass“ entwickelt, um die Tonlagen-Lücke zwischen der Trompete und der Tuba zu schließen. 1843 wurde dann das Euphonium erfunden, um einen noch tieferen und weicheren Klang zu erhalten.

Die Verwandten von Tenorhorn, Bariton und Euphonium 

Tenorhorn, Bariton und Euphonium klingen eine Oktave höher als die Tuba und eine Oktave tiefer als die Trompete oder das Flügelhorn. Sie bewegen sich in der gleichen Tonlage wie die Posaune, hören sich allerdings weicher an. Anders als bei der Posaune werden für die Tonbildung keine Züge gezogen, sondern Ventile gedrückt. 

Aus welchen Teilen bestehen Tenorhorn, Bariton und Euphonium? 

Mundstück

Durch das Mundstück wird Luft in das Tenorhorn, Bariton oder Euphonium geblasen. Das Mundstück hat einen tiefen Kessel und heißt deswegen Kesselmundstück. Dieses ist für den warmen Klang zuständig, benötigt aber auch eine kontrollierte Atemtechnik, um saubere Töne zu erzeugen. Bei vielen Modellen kann man nicht nur das Mundstück, sondern auch das Mundrohr auswechseln und dadurch die Klangeigenschaften verändern.

Ventile

Ohne Ventile könnten nur Naturtöne gespielt werden. Durch das Drücken der Ventile verlängert sich die Luftsäule und der Ton wird tiefer.

Nahaufnahme der Ventile eines Euphoniums
NBMB / NBBJ
Hier siehst du Périnet-Ventile.
Nahaufnahme der Ventile eines Tenorhorns.
NBMB / NBBJ
Hier siehst du Drehventile.

Man unterscheidet zwischen zwei Ventiltypen: Drehventile und Périnet-Ventile. Der Unterschied liegt in der Konstruktionsweise. Das Périnet-Ventil besitzt einen zylindrischen Ventilkörper, der durch den Fingerdruck gegen eine Feder bedient wird. Das Drehventil besteht aus einem Ventilkörper mit zwei Kanälen, der bei Betätigung um 90 Grad rotiert.

Schallstück

Das Schallstück ist das größte Bauteil und der eigentliche Klangkörper.

Stimmzug und Daumenring 

Der Stimmzug verändert die Gesamtlänge des Instruments und wird zum Einstellen (Stimmen) genutzt. Der Daumenring hilft beim sicheren Halten. 

Wasserklappe

Beim Spielen ist es ganz normal, dass sich Kondenswasser bildet und kleine Spucketröpfchen in den Instrumentenkörper gelangen. Durch die Wasserklappe können alle Teile von Feuchtigkeit befreit werden. Weiter unten findest du Pflegetipps für Tenorhorn, Bariton und Euphonium zum Download. 

Was sind die Unterschiede von Tenorhorn, Bariton und Euphonium? 

Tenorhorn, Bariton und Euphonium sind sich sehr ähnlich. Sie unterscheiden sich nur leicht in der Bauweise. Es gibt die ovale Bauform mit Drehventilen (Tenorhorn/Bariton) und die gerade Form mit Périnet-Ventilen (Euphonium). Tenorhörner und Euphonien gibt es mit drei oder vier Ventilen, Baritone sogar mit bis zu fünf Ventilen. 

Ein Mensch poliert den Trichter eines goldenen Euphoniums.
NBMB / NBBJ
Auf einem schwarzen Untergrund liegen ein Bariton, ein Tenorhorn und ein Euphonium.
NBMB / NBBJ
Hier kannst du die Unterschiede etwas erkennen (von links nach rechts): Bariton, Tenorhorn und Euphonium.

Auch im Klang gibt es feine Unterschiede. Das liegt zum einen am unterschiedlichen Durchmesser der Rohre (Mensur). Das Bariton ist weiter mensuriert, also stärker konisch, als das Tenorhorn. Das Euphonium ist noch weiter gebaut als das Bariton. Einen dritten Unterschied gibt es in der Ventil-Bohrung. Die Bohrung ist die Engstelle in den Ventilen, durch die die Luft fließen muss. Ein Tenorhorn hat eine Ventil- Bohrung von ca. 12,5 bis 13,9 mm, ein Bariton von 14,2 bis fast 16 mm und ein Euphonium von ca. 15 bis 16,5 mm. 

Diese Unterschiede erkennst du mit bloßem Auge kaum. Die Verwechslungsgefahr wird noch dadurch erhöht, dass es unterschiedliche Bauweisen des gleichen Instrumentes gibt. Das Bariton beispielsweise gibt es in ovaler und gerader Bauweise. In den letzten Jahren hat sich zunehmend auch die gerade Bauform mit dem Schalltrichter nach vorne, das „Bellfront“ (des Öfteren auch als „Oberkrainerbariton“ bezeichnet) etabliert, das aus dem westeuropäischen Raum stammt. 

Wie erzeuge ich einen Ton auf dem Tenorhorn, Bariton oder Euphonium? 

Der Ton auf dem Tenorhorn, Bariton oder Euphonium wird dadurch erzeugt, dass man die Luftsäule im Inneren in Schwingung versetzt. Mit angespannten Lippen, die nur eine schmale Öffnung bilden, bläst man in das Mundstück hinein. Durch die Zunge wird der Anfang des Tones vorgegeben. Aufgrund des etwas größeren Mundstücks fällt es vielen Menschen leichter, einen Ton auf dem Tenorhorn, Bariton oder Euphonium zu erzeugen als auf der Trompete. 

Durch Drücken der Ventile wird die Länge der Luftsäule verändert und dadurch verschiedene Töne erzeugt. Du kannst dein Instrument sowohl im Bassschlüssel als auch im Violinschlüssel erlernen. Tenorhornnoten gibt es nur im Violinschlüssel, Bariton- und Euphoniumnoten gibt es sowohl im Violin- als auch im Bassschlüssel. Weiter unten findest du Grifftabellen und Notenmaterial für Tenorhorn, Bariton und Euphonium als PDF-Datei zum Download.

Wie kann ich Tenorhorn, Bariton oder Euphonium spielen lernen?

Wenn du zum ersten Mal in ein Tenorhorn, Bariton oder Euphonium hineinbläst, kannst du schnell deine ersten Töne erzeugen. Um das Instrument richtig zu lernen, solltest du aber Unterricht bei einer erfahrenen Lehrkraft in einem Musikverein nehmen. 

Im Unterrichts-Finder von Blasmusik4u kannst du über 2000 bayerische Musikvereine durchsuchen. Dazu gibst du einfach deine Postleitzahl und das Instrument an, das du lernen möchtest. 

Mit dem Unterrichts-Finder findest du Musikvereine, die Unterricht in der Nähe deines Wohnortes anbieten. Die meisten Blasmusikvereine organisieren spezielle Kurse für Anfänger:innen. Hier kannst du von erfahrenen Lehrer:innen alles über das Tenorhorn, Bariton und Euphonium lernen. Und nicht nur das: Gemeinsam mit anderen Schüler:innen musizierst du von Anfang an in Bläserklassen. Das ist etwas ganz Besonderes! Wenn du genug Erfahrung gesammelt hast, kannst du einem Ensemble oder einem Orchester beitreten und für spannende Auftritte proben. Es ist übrigens egal, ob du Tenorhorn, Bariton und Euphonium als Kind oder Erwachsene:r lernen möchtest. Mit der richtigen Lehrkraft ist alles möglich!

Ab wann kann ich Tenorhorn, Bariton oder Euphonium lernen?  

Das Einstiegsalter auf dem Tenorhorn, Bariton oder Euphonium liegt bei ca. 6 Jahren. Mithilfe eines Instrumentenständers wird trotz der geringen Körpergröße und Kraft die Körperhaltung des Kindes nicht negativ beeinflusst. 

Natürlich können auch Erwachsene noch mit dem Erlernen von Tenorhorn, Bariton oder Euphonium beginnen. Musik kennt keine Altersgrenze! Wenn du bereit bist, regelmäßig zu üben, wirst du bald deine ersten Erfolge verzeichnen. Erwachsene und Senior:innen sind in den Musikvereinen immer herzlich willkommen und können jederzeit mit dem Musikunterricht starten. Viele Musikvereine bieten mittlerweile auch Bläserklassen für Erwachsene an. Hier spielst du von Beginn an gemeinsam mit anderen Musiker:innen in einem Orchester. 

Wieviel kostet ein (gebrauchtes) Tenorhorn, Bariton oder Euphonium? 

Gute Einstiegsmodelle bekommt man ab ca. 1000 Euro. Am besten lässt du dich in einer professionellen Musikwerkstatt oder im Fachhandel beraten. Oft gibt es auch gute gebrauchte Instrumente, die um ein Vielfaches günstiger sind. Eine weitere Möglichkeit sind Leihexemplare. Im Musikverein kannst du die Mitglieder oder Vereinsverantwortlichen danach fragen. 

Das Tenorhorn / Bariton / Euphonium

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