• Mehrere Jungen spielen im Stehen Posaune.
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    Posaune:

    Das Instrument für die besonderen Effekte

 

Posaune lernen

Die Posaune ist ein Blechblasinstrument. Es gibt sie in verschiedenen Stimmungen und Größen. Am häufigsten wird die Tenorposaune gespielt. Die Posaune zählt aufgrund ihres Tonumfanges im Orchester zur Gruppe der „Tiefen Blechblasinstrumente“. 

Kennst du die Redewendung „etwas herausposaunen“? Das bedeutet, etwas so zu erzählen, dass es alle mitbekommen. Der Ausdruck kommt daher, weil die Posaune einen besonders kraftvollen Klang hat: Sie kann sehr laut (aber auch sehr leise) sein. Deswegen wird die Posaune in der Blasmusik oft als Soloinstrument verwendet oder unterstützt die Tuba bei der Vorgabe des Taktes.

Mundstück von einer Posaune
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Mundstück einer Posaune

Was ist die Geschichte der Posaune?

Die Posaune ist eines der ältesten Instrumente, auf dem nicht nur Naturtöne gespielt werden können. Es gibt sie Schätzungen zufolge seit dem 15. Jahrhundert. Die Posaune bestand ursprünglich aus einem geraden Rohr und wurde später in S-Form gebogen. Warum? Eine „abgewickelte“ Posaune hat eine Länge von 2,80 m! Das wäre viel zu unhandlich zum Spielen. Deshalb wurde die Posaune gebogen und mit einem beweglichen Zug ausgestattet (Zugposaune). 

In der Renaissance und im Barock wurden nicht viele Stücke für die Posaune geschrieben. Sie galt als „unmodern“. Das änderte sich erst mit den großen Komponisten Händel, Mozart und Beethoven. Diese erkannten das Potential der Posaune und machten sie zum festen Bestandteil ihrer Stücke. 

Mittlerweile wird die Posaune nicht nur in klassischen Blaskapellen und Sinfonieorchestern verwendet, sondern auch im Jazz, Swing, Salsa und in Brass Bands. Ihr charakteristischer, wuchtiger Klang begeistert die Menschen und hat dafür gesorgt, dass die Zugposaune als Stimmungskanone bekannt ist.

Aus welchen Teilen besteht die Posaune?

Die Posaune lässt sich grob in drei Abschnitte gliedern: Mundstück, Zug und Schallstück. Der Zug ist das typische Erkennungsmerkmal einer Posaune. Aus diesem Grund ist sie auch als Zugposaune bekannt. Wegen ihrer Länge transportierst du die Posaune in Einzelteilen. Vor dem Üben baust du dein Instrument zusammen und nach dem Üben wieder auseinander.

Mundstück

Durch das Mundstück bläst du Luft in dein Instrument. Die Posaune hat ein rundliches Kesselmundstück, das für einen scharfen, durchdringenden Klang sorgt. Um einen sauberen Ton zu erzeugen, kannst du erstmal nur mit dem Posaunenmundstück üben. Ein guter Ansatz und eine kontrollierte Atemtechnik helfen dir dabei, schnell Fortschritte zu machen.

Zug

Mit dem Zug einer Posaune kannst du unterschiedliche Töne erzeugen. Er ist beweglich und wird dafür genutzt, um die Luftsäule im Inneren des Instruments zu verlängern. Je länger die Luftsäule, desto tiefer der Ton. Es gibt insgesamt sieben Zugpositionen (Fachbergriff: Lagen), die sich jeweils um einen Halbton unterscheiden. Wenn man den Zug auseinanderzieht, sieht man, dass er aus einem Innenzug und einem Außenzug besteht. Der Außenzug liegt über dem Innenzug und bildet den vorderen, beweglichen Teil der Posaune. Damit der Außenzug ohne Reibung über den Innenzug gleiten kann, muss er regelmäßig mit Posaunenfett geschmiert werden. Weitere Pflegetipps findest du unten zum Download.

Querstege

Es gibt mehrere Querstege, die den Posaunenzug mit dem Schallstück verbinden und stabilisieren. Der Quersteg am Außenzug ist verschiebbar und wird dafür genutzt, um die Posaune zu verlängern oder zu verkürzen.

Ein Posaunenzug wird gefettet.
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Posaunen∙zug
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Bass- und Tenorposaune

Quartventil

Einige Posaunen haben nicht nur einen Posaunenzug, sondern ein sogenanntes Quartventil, um die Tonqualität zu verändern. Das Quartventil verlängert die Posaune zusätzlich und sorgt dafür, dass vier neue Töne spielbar sind.

Schallstück

Das Schallstück ist das größte Bauteil der Posaune und der eigentliche Klangkörper.  

Stimmzug

Der Stimmzug der Posaune wird zum Einstellen (Stimmen) genutzt.

Wasserklappe

Beim Spielen einer Posaune ist es ganz normal, dass sich Kondenswasser im Instrument bildet und kleine Spucketröpfchen in den Instrumentenkörper gelangen. Durch die Wasserklappe können alle Teile von Feuchtigkeit befreit werden. 

Wie funktioniert die Tonbildung auf der Zugposaune? 

Der Ton auf der Zugposaune erzeugst du, indem du die Luftsäule im Inneren des Instruments in Schwingung versetzt. Mit angespannten Lippen, die nur eine schmale Öffnung bilden, bläst du in das Instrument hinein. Die Zunge gibt den Anfang des Tones vor. 

Die Posaune hat als einziges Blechblasinstrument keine Ventile, sondern einen Zug, um die Tonhöhe zu verändern. Dadurch kann die Posaune einen besonderen Spezialeffekt erzeugen: das Glissando. Beim Glissando gleitet die Posaune von einem Ton zum anderen. Das ist deshalb möglich, weil sich der Posaunenzug stufenlos verschieben lässt. Wenn du die Noten der Posaune lernen willst, findest du unten eine Zugtabelle und Notenmaterial zum Download.

Auf schwarzem Untergrund liegen eine Bassposaune und eine Posaune.
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Bass- und Tenorposaune

Die Posaune und ihre Verwandten

Die Zugposaune ist mit allen Blechblasinstrumenten verwandt. Ihr zylindrischer, enger Körper ähnelt der Trompete. Allerdings wird die Trompete über Ventile gespielt und die Posaune über den Zug. Es gibt zwar sogenannte Ventilposaunen, aber diese sind weniger beliebt und haben einen etwas matteren Klang. Der zweite Unterschied ist die Länge des Instrumentenrohrs. Die kurze Trompete ist eher für hohe Töne geeignet. Die lange Posaune erzeugt tiefe, dunkle Töne und ist das Bassinstrument der Trompetenfamilie.

Deshalb spielt die Zugposaune oft mit der mächtigen Tuba zusammen. In der traditionellen Blasmusik geben Tuba und Posaune den Takt vor und bilden einen Klangteppich für die anderen Instrumente. Das heißt aber nicht, dass die Posaune nicht auch mal in den Vordergrund treten darf – vor allem, wenn ein lautes, charismatisches Solo gefragt ist. Weitere Verwandte der Posaune sind Tenorhorn, Bariton und Euphonium. Sie spielen im gleichen Register. 

Wie kann ich Posaune spielen lernen?

Es ist am besten, wenn du die Zugposaune von einer erfahrenen Lehrkraft lernst. Die Atemtechnik, das Halten des Instruments und das Treffen der Töne erfordern viel Training, für das du dir Unterstützung holen solltest.

Im Unterrichts-Finder von Blasmusik4u kannst du über 2000 bayerische Musikvereine durchsuchen. Dazu gibst du einfach deine Postleitzahl und das Instrument an, das du spielen möchtest. 

So findest du Musikvereine, die Posaunenunterricht in der Nähe deines Wohnorts anbieten. Hier machst du in deinem eigenen Tempo Fortschritte und lernst alles über dein neues Lieblingsinstrument. Deine Posaunenlehrer:innen stehen dir mit Tat und Rat zur Seite. Außerdem kannst du in vielen Vereinen von Beginn an mit anderen Musiker:innen in einer Bläserklasse spielen. Das ist etwas ganz Besonderes! Später kannst du einem Ensemble oder einem großen Orchester beitreten. Also, worauf wartest du? Mit dem Lernen der Posaune entdeckst du ein ausdrucksstarkes Instrument für dich.

Ab welchem Alter kann ich Posaune spielen lernen?

Das Einstiegsalter liegt bei ca. 7 Jahren. Kinder verbessern durch den Posaunenunterricht ihr musikalisches Gespür und entdecken das spannende Vereinsleben. Es ist ein Irrtum, dass man für das Erlernen der Zugposaune besonders lange Arme braucht. Für kleine Hände und kürzere Arme gibt es kompakte Anfängerinstrumente.

Ist die Posaune auch etwas für Erwachsene? Natürlich. Erwachsene und Senior:innen können die Posaune in Erwachsenenbläserklassen lernen und dort von Beginn an miteinander musizieren.

Auch fortgeschrittene Spieler:innen finden über den Unterrichts-Finder ein passendes Ensemble oder Orchester, um für gemeinsame Auftritte und Konzerte zu proben. Die Vereine freuen sich immer über neue Mitglieder und heißen dich herzlich willkommen. Für das Erlernen der Posaune gibt es keine Altersgrenze!

Wie viel kostet eine (gebrauchte) Posaune?

Einsteigermodelle kostet ca. 200 bis 800 Euro. Beim Kauf einer Posaune solltest du auf hochwertige Materialien (Messing, Neusilber) und die Verarbeitung achten. Am besten lässt du dich im Fachhandel oder in einer Instrumentenwerkstatt zu den Kosten für eine Zugposaune beraten.

Für Kinder kann es sich auch lohnen, eine gebrauchte Posaune zu kaufen, um den Preis zu begrenzen. Das ist vor allem dann hilfreich, wenn ein:e Musikschüler:in das Interesse am Unterricht verliert oder später ein anderes Modell bevorzugt. In einem Musikverein hast du außerdem die Möglichkeit, die Mitglieder nach gebrauchten Musikinstrumenten zu fragen.

Nahaufnahme einer Posaune, die auf dem Boden liegt.
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Die Posaune

Ein Musikinstrument hört sich doch nicht an wie ein rasendes Auto… Oder etwa doch? Finde es gemeinsam mit Greta heraus.

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