Trompete lernen
Die Trompete gehört zur Familie der Blechblasinstrumente. Es gibt sie in verschiedenen Stimmungen und Größen. Am häufigsten wird die Trompete in B gespielt (B-Tonlage). Aufgrund ihres Tonumfangs zählt die Trompete im Orchester zur Gruppe der „Hohen Blechblasinstrumente“. Sie wird als Solo-Instrument und für Signale oder Akzente eingesetzt, kann sich aber auch wunderbar in eine Melodie fügen.
Was ist die Geschichte der Trompete?
Die Trompete blickt auf eine lange Vergangenheit zurück, in deren Verlauf ihre Bauweise und Form häufig verändert wurden. Wusstest du, dass die ersten Trompeten in Pharaonengräbern gefunden wurden? Das Grab des legendären Ägypterkönigs Tutanchamun enthielt Trompeten aus Silber und Bronze. Diese antiken Trompeten waren übrigens gar keine Trompeten, sondern Fanfaren – Trompeten ohne Ventile. Mit einer Fanfare kann man nur Naturtöne spielen. Daher wurde die Fanfare früher auch als Signalinstrument eingesetzt. Die Fanfare gab z.B. bei Schlachten das Zeichen zum Angriff oder Rückzug.
Ab dem Mittelalter wurde die Fanfare immer mehr als Musikinstrument eingesetzt. Fanfaren-Spieler:innen waren hoch angesehen und spielten auf kirchlichen Festen und Hofkonzerten. Allerdings wurde die Fanfare immer noch als Naturinstrument verwendet. Ventile? Fehlanzeige.
Das änderte sich im Jahr 1813. Hier wurden die ersten Trompetenventile erfunden – ein Meilenstein in der Geschichte dieses Musikinstruments. Jetzt konnten die Musiker:innen mit der Trompete endlich eine ganze Tonleiter mit Halbtönen spielen und dadurch ihr Spielrepertoire erweitern. Mittlerweile ist die Trompete in allen Musikrichtungen angekommen – in der Klassik, im Jazz, in der Blasmusik und sogar in der Rock- und Popmusik.
Gibt es berühmte Trompetenstücke und Trompeter:innen?
Weltbekannt ist das Trompetenkonzert Es-Dur von Joseph Haydn. Weitere beliebte Trompetenstücke stammen aus der Feder von Johann Nepomuk Hummel und Antonio Vivaldi.
Einige der berühmtesten Trompeter:innen kommen allerdings nicht aus der Klassik, sondern aus der Jazzmusik. Hier geht es um Rhythmusgefühl, Kreativität und spielerische Leichtigkeit. Jemand, der diese Fähigkeiten meisterhaft beherrschte, war der US-Amerikaner Louis Armstrong – ein echter Startrompeter, der für seine Improvisationsfähigkeiten und Spielfreude bis heute verehrt wird. Andere berühmte Jazztrompeter waren Miles Davis und Dizzy Gillespie, der seine Wangen beim Spielen so stark aufblies, dass sie zu seinem Markenzeichen wurden.
Durch Musiker wie Herb Alpert und Maynard Ferguson konnte die Trompete auch in der Popmusik Fuß fassen. Zu den berühmtesten deutschen Trompeter:innen zählt Till Brönner, der sogar schon vor Barack Obama spielen durfte.
Aus welchen Teilen besteht eine Trompete?
Mundstück
Durch das Mundstück wird Luft in die Trompete geblasen.
Ventile
Die Ventile sind ein sehr wichtiger Teil der Trompete. Ohne Ventile könnten nur Naturtöne gespielt werden. Durch das Drücken der Ventile verändert sich das Trompetenrohr und damit die Gesamtlänge der Luftsäule. Der Ton wird höher und tiefer.
Man unterscheidet zwischen zwei verschiedenen Ventilbauformen: Pumpventile (Périnet-Ventile) und Drehventile. Der Unterschied liegt in der Konstruktionsweise. Das Périnet-Ventil besitzt einen zylindrischen Ventilkörper, der durch den Fingerdruck gegen eine Feder bedient wird. Das Drehventil besteht aus einem Ventilkörper mit zwei Kanälen, der bei Betätigung um 90 Grad rotiert.
Wenn du dich fragst, ob du eine Trompete mit Périnet-Ventil oder Drehventil kaufen solltest, kannst du dich an Preis, Klangfarbe und Anwenderfreundlichkeit orientieren. Trompeten mit Périnet-Ventil sind weiter verbreitet und weniger preisintensiv als solche mit Drehventilen. Außerdem eignen sie sich besser für gleitende Tonübergänge (Glissando). Trompeten mit Drehventil klingen dagegen etwas voller und sind typische Orchestertrompeten.
Schallstück
Das Schallstück ist das größte Bauteil der Trompete und der eigentliche Klangkörper. Form und Material des Schallstücks haben einen Einfluss auf die Wärme und Tiefe des erzeugten Tons.
Stimmzug
Der Stimmzug verändert die Gesamtlänge der Trompete und wird zum Einstellen (Stimmen) des Instrumentes genutzt.
Fingerhaken
Die Fingerhaken sind wichtige Hilfsmittel für das sichere Halten der Trompete und das korrekte Bedienen der Ventile.
Wasserklappe
Beim Spielen einer Trompete ist es ganz normal, dass sich Kondenswasser im Instrument bildet und kleine Spucketröpfchen in den Instrumentenkörper gelangen. Durch die Wasserklappe können alle Teile der Trompete von Feuchtigkeit befreit werden. Weitere Tipps zur Reinigung und Pflege der Trompete findest du weiter unten als PDF-Datei zum Download.
Wie erzeuge ich einen Ton auf der Trompete?
Der Ton auf der Trompete wird dadurch erzeugt, dass du die Luftsäule im Instrument in Schwingung versetzt. Mit angespannten Lippen, die nur eine schmale Öffnung bilden, bläst du in das Instrument hinein. Durch die Zunge wird der Anfang des Tones vorgegeben.
Die Naturtöne auf der Trompete sind nicht mit den Ventilen, sondern durch die Veränderung der Luftgeschwindigkeit spielbar. Für die anderen Töne drückst du die Ventile und veränderst dadurch die Gesamtlänge der Luftsäule im Instrument. Weiter unten findest du eine Grifftabelle und Notenmaterial für die Trompete zum Download, das dir beim Üben hilft.
Wie kann ich Trompete spielen lernen?
Im Unterrichts-Finder von Blasmusik4u kannst du über 2000 bayerische Musikvereine durchsuchen. Du gibst einfach deine Postleitzahl und das Instrument an, das du spielen möchtest. So findest du Musikvereine in deiner Nähe, die Trompetenunterricht anbieten. Die meisten Blasmusikvereine organisieren speziellen Anfängerunterricht, in dem du Schritt für Schritt das Trompetenspiel erlernen kannst. Dabei wirst du von erfahrenen Lehrkräften angeleitet und kannst in deinem eigenen Tempo Fortschritte machen. Sobald du die wichtigsten Grundkenntnisse beherrschst, darfst du gemeinsam mit anderen Musikschüler:innen in Bläserklassen proben und einem Ensemble oder Orchester beitreten. Als Vereinsmitglied genießt du nicht nur die Musik, sondern auch eine tolle Gemeinschaft!
Ab wann kann ich Trompete spielen lernen?
Das Einstiegsalter liegt bei ca. 7 bis 8 Jahren. Kinder verbessern durch den Instrumentalunterricht im Musikverein ihr musikalisches Gespür und lernen das spannende Vereinsleben kennen. Für kleine Hände gibt es besonders handliche und leichte Trompetenmodelle. Ist das Erlernen der Trompete auch etwas für erwachsene Anfänger? Natürlich. Erwachsene und Senior:innen dürfen jederzeit in die Welt der Blasmusik einsteigen. In Erwachsenenbläserklassen nehmen sie gemeinsam Trompetenunterricht und können von Anfang an miteinander musizieren.
Fortgeschrittene Spieler können über den Unterrichts-Finder ein passendes Ensemble oder Orchester finden, um für gemeinsame Auftritte und Konzerte zu proben. Die Vereine freuen sich über neue Mitglieder und heißen dich herzlich willkommen. Trompete lernen geht immer – im Alter, für Einsteiger und für Fortgeschrittene!
Wieviel kostet eine (gebrauchte) Trompete?
Gute Trompeten für Anfänger kosten ca. 150 bis 700 Euro. Die meisten Einsteiger wählen eine Périnet-Trompete in B-Tonlage. Die Preisunterschiede kommen durch verschiedene Materialien und den Produktionsprozess zustande. Für Kinder und Anfänger kann es sich lohnen, gebrauchte Trompetenmodelle zu kaufen. Wenn ein:e Musikschüler:in doch das Interesse am Instrumentalunterricht verliert oder später ein anderes Modell bevorzugt, lassen sich so die Kosten im Zaum halten.
Allerdings solltest du keine zu großen Abstriche bei der Qualität deiner Trompete machen, wenn du Freude am Klang haben willst. Am besten lässt du dich bei einer Trompetenwerkstatt oder im Fachhandel für Musikinstrumente zu den Preisen für eine gute Einstiegstrompete beraten.
Grifftabelle, Notenmaterial und Pflegetipps für deine Trompete
Die Trompete
Auf einer Gießkanne kann man doch keine schöne Melodie spielen… Oder etwa doch? Finde es gemeinsam mit Greta heraus.