Musik nicht nur hören, sondern selbst machen

Wenn wir Musik hören, wird Dopamin ausgeschüttet und wir empfinden Freude. Diese Freude wird noch größer, wenn wir die Musik selbst machen – also ein Instrument spielen. Neben der Freude hat das Musizieren aus neurowissenschaftlicher Sicht aber noch viele weitere Vorteile. 

Zwei Mädchen spielen Klarinette und Oboe in einem Orchester.
Bundesakademie Trossingen / taktiker Werbeagentur GmbH
Selbst zu musizieren bringt aus wissenschaftlicher Sicht viele Vorteile mit sich.

„Wenn es Musik noch nicht gäbe, dann müsste man sie aus Sicht der modernen Gehirnforschung sofort erfinden“, ist sich Prof. Dr. med. Dr. phil. Manfred Spitzer sicher, Neurowissenschaftler und Ärztlicher Direktor der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie am Universitätsklinikum Ulm. Wenn wir Musik hören, die uns gefällt, empfinden wir Freude und möchten daher zum Beispiel unsere Lieblingslieder immer wieder hören. Warum genau das so ist, liest du im Blogartikel „Warum lieben wir Musik?“. Ein Instrument zu spielen, ist allerdings aus Sicht der Wissenschaft noch besser als nur Musik zu hören. 

Positive Auswirkungen auf die Entwicklung von Kindern und Jugendlichen 

Ein Musikinstrument zu spielen, wirkt sich positiv auf das Sprachvermögen von Kindern aus. Instrumentenklänge und die menschliche Sprache sind sich sehr ähnlich und unser Gehirn reagiert auf beides mit fast identischen Aktivitätsmustern. Daher wird durch das Instrumentalspiel die sprachliche Entwicklung gefördert. Studien belegen außerdem, dass durch das Erlernen eines Instrumentes nicht nur Freude empfunden, sondern auch der IQ erhöht wird und die neuronale Vernetzung von Gehirnregionen angeregt wird. Dies steigert beispielsweise die Aufmerksamkeit, das Erinnerungsvermögen und die Kreativität. Weiterhin wird die geistige Beweglichkeit trainiert: Musiker:innen können sich rasch von einem Gedanken auf den nächsten einstellen. Sie sind es schließlich gewohnt, sich schnell von einem Ton auf den nächsten zu konzentrieren. Die Fähigkeit mit einem Instrument zu musizieren, die dabei aufkommenden Hürden zu meistern und sich dessen auch noch bewusst zu sein („Ich kann das!“), wirkt sich außerdem positiv auf unsere Selbstwirksamkeit und somit das Selbstvertrauen aus – eine Fähigkeit, von der wir unser ganzes Leben lang profitieren. 

Durch das gemeinsame Musizieren in einem Orchester oder in einer Kapelle wird die soziale Kompetenz und Reflexionsfähigkeit von Kindern und Jugendlichen trainiert. Teamfähigkeit, Rücksichtnahme und einander Zuhören sind die Basis für das gemeinsame Musizieren und im alltäglichen Miteinander nicht wegzudenken. 

Videostatement von Prof. Dr. med. Dr. phil Manfred Spitzer

Prof. Dr. med. Dr. phil Manfred Spitzer, Neurowissenschaftler und Ärztlicher Direktor der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie am Universitätsklinikum Ulm, ist sich sicher: Selbst zu musizieren, wirkt sich positiv auf die Entwicklung von Kindern und Jugendlichen aus. 

Probiere es selbst aus 

Du möchtest auch von den positiven Eigenschaften des Musikmachens profitieren? Dann schau doch mal in unserem Unterrichts-Finder vorbei. Hier findest du den Musikverein in deiner Nähe, bei dem du mit dem Instrumentalunterricht beginnen kannst. Unsere Instrumenteninfos helfen dir dabei, dein Trauminstrument zu finden.